Kinderzeichnung von einem lachenden Kind und einem lachenden Kind im Rollstuhl mit Buntstiften herumliegend
Aus dem Leben

Ein Ort, an dem alles zusammenläuft

Warum wir Familien eine zentrale Anlaufstelle brauchen

Ich erinnere mich noch gut an die ersten Jahre nach der Diagnose meiner Tochter.

So viele Fragen. So viele Sorgen. So viel Unsicherheit.

Damals fühlte ich mich, als stünde ich vor einem riesigen Berg – und zwar ganz allein.
Ein Berg aus Formularen, Fachbegriffen, Fristen, Zuständigkeiten. Ein Dschungel aus Krankenkassen, Schulämtern, Versorgungsämtern, Pflegekassen, Jugendämtern, Beratungsstellen. Jeder schien für etwas zuständig – aber niemand für das Ganze.


Was mir damals am meisten gefehlt hat?

👉 Ein Ort, an dem alles zusammenläuft.

Ein Ort, an dem man nicht erst erklären muss, was Teilhabe bedeutet.
Wo einem nicht nach dem dritten Satz das Wort abgeschnitten wird, weil der Termin „leider nur 20 Minuten“ dauert.
Ein Ort, wo nicht nur auf Paragrafen geschaut wird, sondern auf Menschen.


Mein Wunsch

Ich wünsche mir – und das nicht erst seit gestern –, dass es eine zentrale Anlaufstelle gibt.
Nicht irgendwann. Nicht irgendwo. Sondern bei uns im Landkreis.
Im Alltag der Familien. Dort, wo Hilfe gebraucht wird.

Ein Ort, an dem Familien ganzheitlich beraten werden
kompetent, menschlich, unbürokratisch.

Egal ob es um

  • Pflege,
  • Hilfsmittel,
  • Assistenz,
  • Schule,
  • finanzielle Unterstützung

    oder das komplizierte Zusammenspiel all dieser Dinge geht.

Ein echter Lichtblick

Denn viele Familien – auch meine – hätten genau so einen Ort gebraucht.
Nicht erst, wenn man völlig erschöpft ist, sondern gleich zu Beginn.
Nicht als Broschüre zum Mitnehmen, sondern als echte, greifbare Unterstützung.
Ein Lichtblick.


Aber: Ich bleibe ehrlich

Ich weiß, es gibt inzwischen Projekte, Stellen, Versuche in diese Richtung.
Aber ich möchte ehrlich sein:
Ich sehe (noch) keinen ganzheitlichen Ansatz.
Ich sehe oft gut gemeinte Ansätze, die dann doch wieder auf halber Strecke stehen bleiben – weil die Zuständigkeit endet oder der Mensch dahinter wechselt.

Nein, mein Wunsch ist keine Kritik an engagierten Mitarbeitenden.
Im Gegenteil – viele tun ihr Bestes.
Aber das System lässt sie – und uns – zu oft allein.


Was wir brauchen

Ich wünsche mir, dass sich endlich jemand bekennt.
Jemand, der nicht nur Stellen schafft, sondern Verantwortung übernimmt.
Für das Ganze.
Für Familien, die keine Kraft für zehn verschiedene Ämter haben.
Für Kinder wie meine Tochter – und für uns Eltern, die ihnen den Weg bereiten wollen.


Lasst uns laut bleiben

Lasst uns weiter fragen:

Wo bleibt der Ort, an dem alles zusammenläuft?

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